Geschichte der Gemeinde
Hier lernen Sie unsere Gemeinde besser kennen: die Geschichte von Holzheim im Überblick.
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Eisenzeit bis Frühmittelalter (800 v. Chr bis 800 n. Chr.)
Eisenzeit bis Frühmittelalter
500 bis 800 Jahre vor Christi lebten im schönen Tal der Leibi bereits Menschen in kleineren Gemeinschaften beisammen, deren später augefundene Bestattungsfelder, durch Grabhügel gekennzeichnet, dies beweisen. Auch die Alemannen (5. Jahrhundert n. Chr.) siedelten sich in dieser waldreichen Gegend an, deren Grabbeigaben aus Bronze und Eisen 1949 bei Ausgrabungen noch gefunden wurden. Wann der Name Holzheim erstmals genannt wurde, ist nicht bekannt, doch kann er von Behausungen im Wald (Holz und Heim) kommen.
König Dagobert setzte um 625 Iller und Donau als Grenzen des Bistums Augsburg fest, und 748, als nach heftigen Kämpfen das Herzogtum beseitigt wurde, kam auch der Raum Holzheim zum Illergau. Gaugrafen waren dann die Herren.
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Hochmittelalter (9. bis 12. Jhd.)
Die Ungarn zerstörten im 9. Jahrhundert den Besitz der Grafen von Dillingen in unserem Raum, und erst der heilige Ulrich, Bischof von Augsburg, konnte im Jahr 955 diesem Treiben ein Ende bereiten. 993 schenkte Egilwald von Holzheim einen Hof zu Untinburen (Ettenbeuren) dem Kloster Wettenhausen. Die Urkunde darüber ist leider im Zweiten Weltkrieg dem Klosterarchiv verloren gegangen. Bereits 982/983 soll Graf Otto von Holzheim westlich von Holzheim auf seiner Burg gelebt haben, die jedoch zerstört wurde. Nachdem die ursprüngliche Hauptburg abgegangen war, bauten die Grafen von Kirchberg, die zugleich die Dynasten von Holzheim waren, eine neue Burg, genannt „nüven Huse” (neues Haus) etwas nördlicher. 1093 stifteten die Grafen Hartmann I. und Graf Otto von Kirchberg das Benediktinerkloster Wiblingen, in das Mönche aus St. Blasien im Schwarzwald zogen. Ein Deckengemälde in der Kirche von Holzheim zeigt Graf Hartmann I., als er in das Heilige Land zog, und im Hintergrund das Kloster Wiblingen.
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Spätmittelalter bis Bauernkriege (12. bis 16. Jhd.)
1338 übergab Graf Bruno von Kirchberg-Neuhausen das „Niuwehus an dem Ritt” (Burg und Burgstalll) mit dem Ort Neuhausen an Bischof Heinrich III. von Augsburg, der diesen Besitz an „den ehrsamen Mann Cunrat von Weißenhorn” weitergab. Jahrzehnte später wurde diese Burg von den Ulmern niedergebrannt, doch von den Besitzern Strölin wieder aufgebaut.
Im Lauf der Jahrhunderte wechselte Holzheim mit Neuhausen mehrmals seine Besitzer, ebenso wurden die Kirchensätze verkauft und verpfändet. Auch die Fugger, damals das reichste Handelsgeschlecht Europas, hatten bei uns Besitz (sieben Höfe).
1519 wurde von Meister Hans Hägelin von Leipheim die 1981/82 erweiterte Pfarrkiche St. Peter und Paul erbaut. Bereits vorher müssen, wie die Ausgrabungen ergaben, zwei Kirchen auf dem gleichen Platz gestanden haben. Leider wurden 1894 bei einer Renovierung der Kirche herrliche Fresko-Malereien und Stuckarbeiten zerstört.
Im Bauernkrieg (1525) wird oft unsere Gegend genannt, wobei ein Holzheimer der Haupträdelsführer gewesen sein soll.
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Reformation bis Deutscher Bund (16. bis 19. Jhd.)
Mitte des 16. Jahrhunderts begann die Bewegung der Reformation und Gegenreformation, unter der nicht nur die Ortspfarrer, sondern auch die gesamte Bevölkerung zu leiden hatte. Sechs zwinglianische und acht lutherische Prediger waren zwischen 1532 und 1627 in Holzheim.
1698 wurde erstmals ein Schulmeister erwähnt, der die Kinder von Holzheim und Neuhausen unterrichtete. Sein Einkommen waren hauptsächlich Naturalien. Im Jahr 1883 musste die Schule dann erweitert werden.
1722 wurde die erste Blaskapelle erwähnt. Die heutige Schützenkapelle Holzheim ist eine würdige Nachfolgerin und war durch ihr hervorragendes Können 1977 sogar einige Wochen auf Gastspielreise in den USA. Die Teilnahme, als einzige ausländische Kapelle, an der Steuben-Parade war der Höhepunkt der Musiker-Geschichte Holzheims.
1805, nach dem Sieg von Napoleon bei Elchingen und Leipheim, kam Holzheim, nachdem es fast 500 Jahre zum österreichischen Kreisdistrikt Burgau gehörte, durch den Preßburger Frieden zu Bayern. Noch heute erinnert am Gasthof Schreiber in Holzheim der Doppeladler an die jahrhundertelange Zugehörigkeit zu Österreich. Auf Grund dieser geschichtlichen Tatsache trägt das Wappen von Holzheim die Farben Rot-Weiß-Rot und den Doppeladler.
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Kaiserreich bis Neuzeit (19. bis 21. Jhd.)
Die Jahre der beiden Weltkriege gingen auch an Holzheim nicht spurlos vorüber. 1945 waren rund zehn Prozent der Bevölkerung durch die Kriegsereignisse ums Leben gekommen. Flüchtlinge und Heimatvertriebene fanden in Holzheim eine neue Heimat. Die verantwortlichen Gemeindevertreter sorgten für Siedlungsgebiete, eine neue Schule, Schulsporthalle, Friedhofsanlage und die notwendigen Versorgungseinrichtungen. Die zahlreichen Vereine errichteten in Gemeinschaftsarbeit Turnhalle, Vereinsheime und eine Sportanlage mit zwei Fußball- und drei Tennisplätzen. Drei Kinderspielplätze runden das Angebot für Jung und Alt ab, die gemessen an der Gemeindegröße beispielhaft sind.
Schwäbisch-bayerische Regsamkeit war und ist auch heute noch in Holzheim zu Hause.